Evolutionspädagogik®?

Die Evolutionspädagogik® ist eine Methode, welche Darwins Evolutionstheorie, Kinesiologie und Erkenntnisse der Neurologie miteinander verbindet.

Beim Menschen kann man im Mutterleib die Evolution biologisch und nach der Geburt motorisch nachverfolgen.

Wir tragen alle die Lebewesen, die vor uns da waren, in uns.

Das menschliche Gehirn bildet sich im Zeitraffer der Evolution aus. So entsteht beim Fötus zuerst das Stammhirn, der älteste Teil unseres Gehirns. Er wird Reptilienhirn genannt und ist für das Überleben durch Körperregulation und Reflexe zuständig. Danach entwickelt sich das Lymbische System, das unsere Gefühle steuert und für das Bewerten und Abspeichern von Gelerntem zuständig ist.

Erst zum Schluss der Entwicklung bildet sich die Großhirnrinde – der Neokortex – heraus. Hier sitzen alle höheren Hirnfunktionen wie das Sprechen und Hören sowie das, was wir Verstand nennen.

 

Nach der Geburt eines Kindes folgt auch dessen Hirnreifung dem evolutionären Muster. Dies ist in der sich entwickelnden Bewegungs- und Wahrnehmungsfähigkeit des Kindes sichtbar.

In der Evolutionspädagogik® arbeiten wir mit sieben Evolutionsstufen, die der evolutionären Entwicklung  entsprechen. In jeder Stufe erwirbt ein Mensch bestimmte Kompetenzen. Es entwickelt sich eine Bandbreite von Verhalten. Dabei gibt es immer zwei scheinbar gegensätzliche Pole, z.B. Rückzug und Neugier, Nähe und Distanz.

Die Entwicklung des Gehirns, die körperliche Bewegung und das Lernen sind eng miteinander verwoben, hängen also voneinander ab. Die Neurologie hat nachweisen können, dass die Lernfähigkeit mit der Bewegungsfähigkeit und dem Gleichgewicht des Menschen zusammenhängt. Man kann kurz gefasst sagen: Bewegung ist Lernen und Lernen ist Bewegung.

Lernen wiederum beruht auf Erfahrungen, die ein Mensch im Laufe seines Lebens macht. Der Mensch ist – auch evolutionär betrachtet – ein Erfahrungswesen. Leider können wir darauf, wie unsere Erfahrungen entstehen, oft nur wenig bis gar keinen Einfluss nehmen. Unser Gehirn interpretiert reale Ereignisse und erschafft unsere ganz eigene Wahrnehmung verbunden mit entsprechenden Gefühlen. Daraus entstehen unsere individuellen Erfahrungen. So kann es kommen, dass zwei Menschen dasselbe Ereignis als völlig unterschiedliche Erfahrung erleben.

Hat ein Kind, egal aus welchem Grund, nicht die Möglichkeit, alle Bewegungs-, Wahrnehmungs-, Verhaltens- und Kommunikationsmuster der Evolution ausreichend zu üben und zu integrieren, kann das Konsequenzen für seine intellektuelle, emotionale und soziale Entwicklung haben. Dies spiegelt sich dann in Defiziten in der Koordination, im Verhalten und im Denken wieder. Wird eine Entwicklungsstufe nicht genügend erfahren und durchlebt, wirkt sich das auf die darüber liegenden Entwicklungsstufen aus, weil bestimmte Vernetzungen im Gehirn blockiert oder nur schwach ausgeprägt sind. Das ist wie ein wackliges Fundament, das kein Haus stabil wird tragen können.

Die Evolutionspädagogen® spüren mithilfe des kinesiologischen Muskeltests – einem neurobiologischen feedback – aber auch durch Beobachtung des Menschen die Blockaden auf, die es zu lösen gilt. Danach lassen sich durch einfache Körperübungen die notwendigen Vernetzungen im Gehirn aktivieren, so dass Defizite sich auflösen und die Stärken und Talente des Menschen zu Tage treten können.

Die sieben Stufen in der Evolutionspädagogik®